Patienten-Aufklärung zum Fadenlifting

Die elastischen Fasern Ihrer Haut haben im Laufe der Zeit an Spannkraft verloren. Die Haut im Gesicht und amHals ist dadurch erschlafft. Sie wünschen deshalb ein Fadenlifting. Dieser Aufklärungsbogen dient der Vorbereitung des Aufklärungsgesprächs. Bitte lesen Sie ihn vor diesem aufmerksam durch und füllen Sie den Fragebogen gewissenhaft aus.

Das Fadenlifting:

Das Prinzip des Fadenliftings besteht darin ,Gewebe zu straffen, die abgesunkenen Weichteile wieder anzuheben. In Ausnahmefällen kann evtl. auch das Ablösen von Gewebe und Entfernen überschüssiger Haut erforderlich sein. Der Eingriff kann sehr unterschiedlich ausgeführt werden,
je nachdem, ob nur die Haut seitlich an den Ohren oder der gesamte Wangenbereich und der Hals gestrafft werden. Durch den Eingriff wird entweder nur die Haut oder auch das darunterliegende Unterhautbindegewebe gestrafft. Nur in Ausnahmefällen kann es erforderlich sein, die Muskulatur teilweise abzulosen.

Durch das Fadenlifting können starke Falten gemindert und abgesunkenes Fettgewebe kann wieder angehoben werden. Einige der hierfür eingesetzten Faden sollen eine die Straffung stabilisierende Kollagensynthese bewirken, was sich auch in der unterschiedlich langen Haltbarkeit der Resultate
(12-36 Monate) zeigt. Andere Faden entfalten eher durch ihre „widerhakenartige“ Oberflächenbeschaffenheit eine bleibende Haltewirkung. Man unterscheidet drei Arten von Faden:

  • abbaubare Faden,
  • nicht abbaubare Faden,
  • Mischformen.

Kostenübernahme:

Da die Krankenkassen nicht grundsätzlich leistungspflichtig sind, übernimmt Ihre Kasse möglicherweise die Kosten dieser Behandlung und eventueller Komplikationen nicht. Daher sollten diese Fragen mit der Krankenkasse und dem Arzt bereits im Vorfeld geklärt werden. Ferner sollte ggf. der Abschluss einer Folgekostenversicherung in Betracht gezogen werden.

Wie wird der Eingriff durchgeführt?

Vor dem Eingriff werden ggf. die Haare gewaschen und/oder desinfiziert, wenn dort Faden platziert werden. Möglicherweise ist es erforderlich, im Bereich der geplanten Schnitte schmale Streifen zu rasieren. Allerdings ist dies eher selten der Fall und hängt auch vom Fadentyp ab. Der Eingriff erfolgt in örtlicher Betäubung und/oder Dammerschlaf, also durch zusätzliche Gabe von Schlaf-/Beruhigungsmitteln. Eine Vollnarkose ist in der Regel nicht notwendig. Über die Einzelheiten und Risiken des eingesetzten Betäubungsverfahrens werden Sie gesondert aufgeklärt. Der Eingriff dauert in der Regel 20-40 Minuten, die Ergebnisse sind augenblicklich sichtbar und halten etwa 1-2 Jahre an. Sie können sich in der Zeit danach noch intensivieren, da im Verlaufsgebiet des Fadens Bindegewebe-Verwachsungen entstehen, die den neuen, faltenfreien Verhältnissen förderlich sind.

Nach der Behandlung kommt es zu leichten Schwellungen der behandelten Fläche, mitunter auch zu Fältchen und Hautaufwerfungen. Auch kleinere blaue Flecken konnen bisweilen auftreten. Diese Veränderungen sind aber in der Regel nach ca. 1 Woche ausgeheilt.

Die Bei diesem Eingriff verwendete Hyaluronsäure wird entweder aus Hahnenkämmen, aus einem bestimmten Bakterienstamm oder biosynthetisch hergestellt. Es gibt inzwischen verschiedene Aufbereitungen der Hyaluronsäure die den Besonderheiten der zu behandelnden Region oder Gewebschicht Rechnung tragen. Echte Allergien sind aufgrund der chemischen Struktur und Herkunft von Hyaluronsäure im Gegensatz zu Kollagen nicht bekannt. In den meisten Fällen sind keine Schnitte erforderlich. Sollte doch einmal ein solcher erforderlich sein, verschließt der Arzt die Wundränder mit feinen Nähten, in behaarten Bereichen auch mit Klammern.

Es gibt verschiedene Vorgehensweisen, die ggf. auch in Kombination miteinander eingesetzt werden können. Sie unterscheiden sich insbesondere hinsichtlich der Fadenführung. Bei einigen Techniken wird im behaarten Kopfbereich eine kleine Fixierung erforderlich, was z.B. mit Nähten erfolgen kann.

Gibt es Behandlungsalternativen?

Das Fadenlifting ersetzt kein operatives Facelifting, kann aber in begrenztem Ausmaß und in umschriebenen Gesichtsbereichen eine ästhetische Operation verhindern oder auf einen späteren Zeitraum verschieben. Mimische Falten können alternativ auch durch die Injektion von Botulinumtoxin verringert werden. Es handelt sich um einen natürlichen Wirkstoff, der die faltenverursachende Muskulatur vorübergehend lähmt. Die Wirkung hält mehrere Monate an.

Chemische Peelings, Mikrodermabrasion, Medical Needling oder Laserbehandlungen der Haut können ebenfalls einen deutlichen Straffungseffekt herbeiführen. Tiefe Falten werden jedoch nicht beseitigt. Alle diese Verfahren können erschlafftes Gewebe allerdings nicht wieder anheben.

Hyaluronsäurebehandlungen oder das Einspritzen von Eigenfett können eine sinnvolle Ergänzung zum Fadenlifting sein.

Ist mit Komplikationen zu rechnen?

Trotz aller Sorgfalt kann es zu – u.U. auch lebensbedrohlichen – Komplikationen kommen, die weitere Behandlungsmaßnahmen/Operationen erfordern. Die Häufigkeitsangaben sind eine allgemeine Einschätzung und sollen helfen, die Risiken untereinander zu gewichten. Sie entsprechen nicht den Definitionen für Nebenwirkungen in den Beipackzetteln von Medikamenten. Vorerkrankungen und individuelle Besonderheiten können die Häufigkeit von Komplikationen wesentlich beeinflussen.

  • Stärkere Blutungen sind die große Ausnahme und können meist sofort gestillt werden.
  • Nervenverletzungen: Obgleich die Faden nicht in tiefe Hautschichten eingebracht werden, kann z.B. eine Verletzung des Gesichtsnervs im Sitrnbereich zur zeitweisen oder dauerhaften Lähmung der Stirnmuskulatur führen. Die Stirn kann dann nur noch auf einer Seite gerunzelt werden. Eine Verletzung des Gesichtsnervs im unteren Gesichtsbereich kann zur Lähmung der betroffenen Gesichtshälfte (z.B. am Mundwinkel) führen, die meist vorübergehend sind. Mit bleibenden Gesichtsmuskelschwächen/-lähmungen ist nur in seltenen Ausnahmefällen zu rechnen.
  • Bei Allergie oder Überempfindlichkeit (z.B. gegen Medikamente, Betäubungsmittel, Desinfektionsmittel, Fadenmaterial, Latex) können vorübergehend Schwellung, Juckreiz, Niesen, Hautausschlag, Schwindel oder Erbrechen und ähnliche leichtere Reaktionen auftreten. Stärkere Reaktionen können zu einem akuten Kreilaufschock führen, der intensivmedizinische Maßnahmen erfordert. Sehr selten sind schwerwiegende, u.U. bleibende Schäden (z.B. Organversagen, Hirnschädigung, Lähmungen).
  • Bei Überempfindlichkeitsreaktionen auf das Nahtmaterial kann es nach einigen Tagen oder Wochen zu Wundheilungs- und/oder Narbenbildungsstörungen kommen.
  • Nachblutungen und Blutergüsse, auch mehrere Tage nach dem Eingriff. Unter Umständen wird dann ein zweiter Eingriff zur Blutstillung und Entfernung der Blutergüsse notwendig; Verfärbungen der Haut durch Blutergüsse können in Ausnahmefällen monatelang sichtbar sein.
  • Selten verzögerte Wundheilung, Wundinfektionen sowie Abszess- und Fistelbildungen an den Ein- oder Austrittsstellen, die eher klein sind und schnell abklingen.
  • Dauerhafter Haarausfall im Bereich von Narben oder abgelöster Haut. Es könnten Folgeeingriffe notwendig werden, die den Schaden nicht immer vollständig beheben können.
  • Absterben von Hautbezirken (Nekrose): Dies kommt praktisch nur bei Rauchern vor und ist insgesamt sehr selten. Es entstehen hierdurch Narben, die ggf. durch weitere Eingriffe verbessert werden können.
  • Hautfalten können durch die Straffung vorübergehend auftreten, glätten sich jedoch in der Regel schnell.
  • Häufig ein Gefühl von Spannung im Bereich der Nähte, das sich über Monate unangenehm bemerkbar machen kann.
  • Narbenwucherungen (Keloide), Granulome durch entsprechende Veranlagung oder Wundheilungsstörungen sind selten. Hautverfärbungen, gerötete oder verbreiterte Narben, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen können die Folge sein. Ein späterer Korrektureingriff ist u.U. möglich.
  • Thrombose/Embolie: Bilden sich Blutgerinsel oder werden sie verschleppt und verschließen ein Blutgefäß, kann dies schwerwiegende Folgen haben (z.B. Lungenembolie, Schlaganfall, Herzinfarkt, Beinvenenthrombose). Zur Vorbeugung werden oft blutverdünnende Medikamente gegeben. Sie erhöhen jedoch alle das Risiko von Blutungen. Der Wirkstoff Heparin kann selten auch eine lebensbedrohliche Gerinnselbildung verursachen (HIT II).

Über Ihre speziellen Risiken und die damit vebundenen möglichen Komplikationen informiert Sie Ihr Arzt im Aufklärungsgespräch näher. Bitte fragen Sie dann nach allem, was Ihnen unklar und wichtig erscheint.

Erfolgsaussichten:

Der Behandlungserfolg ist bereits nach 2-3 Tagen absehbar, jedoch kann keine Erfolgsgarantie gegeben werden. Überkorrekturen sind meist beabsichtigt und gleichen sich nach bis zu 1 Woche aus. Ein Fadenlifting kann vertiefte Nasen-/Wangenfalten und senkrechte Falten, vor allem im Bereich der Oberlippe, nicht völlig glätten.

Worauf ist zu achten?

Bitte legen Sie einschlägige Unterlagen wie z.B. Ausweise/Pässe (Allergie, Mutterschaft, Röntgen, Implantate etc.), Befunde und Bilder – soweit vorhanden – vor.

Bitte geben Sie im Fragebogen alle Medikamente an, die Sie einnehmen. Der behandelnde Arzt wird dann entscheiden, ob und wann diese Medikamente abgesetzt bzw. durch ein anderes Mittel ersetzt werden müssen. Dazu gehören insbesondere blutgerinnungshemmende Medikamente (z.B. Marcumar, Aspirin, Plavix, Pradaxa).

Bitte halten Sie sich unbedingt an die Anweisungen Ihres Arztes! Trinken Sie keinen Alkohol und rauchen Sie nicht, denn beides verzögert die Heilung.

Manchmal wird für einige Tage ein Kopfverband angelegt, der bei sehr empfindlichen Personen Panikgefühle verursachen kann.

Ein Spannungsgefühl und Empfindungsstörungen im Bereich der Fadeneinbringung bilden sich erst über Tage zurück.

Treten stärkere Schmerzen oder andere Befindlichkeitsstörungen (Schwindel, Übelkeit oder hohes Fieber) auf, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren behandelnden Arzt oder die Notaufnahme der Klinik.

Wichtige Fragen:

Das Risiko ärztlicher Eingriffe wird von der körperlichen Verfassung und von Vorschäden beeinflusst. Um Gefahrenquellen rechtzeitig erkennen und in Ihrem Fall spezielle Risiken besser abschätzen zu können, bitten wir Sie, folgende Fragen zu beantworten:

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